Zusammenfassung
Hintergrund
Die Lebertransplantation stellt die einzige kurative Therapieoption für Patienten mit fortgeschrittenen Lebererkrankungen dar. Insbesondere in Deutschland zwingt die sinkende Zahl der Organspender von 40 % im letzten Jahr zur Ressourcenoptimierung und gegebenenfalls Erweiterung der Akzeptanz um ältere Spender.
Methodik
Es erfolgte eine retrospektive Datenanalyse aller 2652 Leberangebote an der Charité – Universitätsmedizin Berlin von 2010 bis 2016 sowie der klinischen Ergebnisse von 526 Lebertransplantationen.
Ergebnisse
Das mittlere Alter der im Untersuchungszeitraum transplantierten Organe stieg von 2010 bis 2016 von 49,3 auf 57,3 Jahre (p = 0,02). Organe von Spendern ≥65 Jahren wurden häufiger nicht alloziert als Organe von Spendern <65 Jahren (n = 344, 18,4 % vs. n = 221, 28,1 %; p = 0,005) und sind durch eine höhere Inzidenz an Diabetes mellitus und Steatosis hepatis gekennzeichnet. Ältere Spenderorgane hatten einen höheren Donor-Risk-Index (2,8 vs. 2,2; p < 0,001) und wurden eher Empfängern mit noch erhaltener Leberfunktion bei HCC und Leberzirrhose transplantiert (n = 121, 74,7 % der Indikationen). Das 3‑Jahres-Überleben nach Lebertransplantation von Spendern sowohl ≥65 als auch ≥80 Jahre alt war im Vergleich zu jüngeren Spendern nicht signifikant reduziert, es konnte jedoch eine höhere Retransplantationsrate (28,6 %, p = 0,005) nach Transplantation von Spenderorganen ≥80 Jahre alt verzeichnet werden.
Diskussion
Trotz konservativer Akzeptanzpolitik finden sich erhöhte Retransplantationsraten nach Transplantationen sehr alter Spenderorgane. In Zeiten begrenzter Verfügbarkeit geeigneter Organe ist hier Vorsicht geboten und betont die Notwendigkeit eines adäquaten Beurteilungsinstruments marginaler Spenderorgane vor Transplantation.
http://bit.ly/2Uwe3y0
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